Gibt es eine Zukunft für einfache Kompaktkameras? Mit den Bridge-Kameras sind die Grenzen zwischen Spiegel-Reflex-Kameras und Kompaktkameras verwischt, und die klassische Kompaktkamera selbst wird zunehmend abgelöst von Smartphones, die heute mit hochwertigen und leistungsstarken Digitalkameras ausgestattet sind. Noch vor zwei bis drei Jahren waren die in Smartphones verbauten Kameras noch schlicht ausgestattet, besaßen kaum Extras und Einstellungen, die Foto- und Videoqualität war eher dürftig. Das hat sich gewaltig geändert. Mit jedem neuen Modell überbieten sich Hersteller mit Verbesserungen und Innovationen. Kameras in modernen Geräten aus dem hochpreisigen Segment verfügen über eine immer höhere Anzahl an Megapixeln, besitzen einen LED-Blitz und warten nun auch mit Expertenmodi zum Fotografieren und Filmen auf. Einen Vorzug haben sie gegenüber den Klassikern in jedem Falle: Sie sind schnell (und fast immer) bei der Hand.
Zu den besten und leistungsstärksten zählen die Kameras aus dem iPhone 5, dem Samsung Galaxy S3 oder dem Nokia Lumia 920. Die Fotoauflösung aller drei Modelle kann sich sehen lassen und auch die Ausstattung hält zumindest mit den günstigeren Kompaktkameras mit. Alle Modelle bieten eine Auflösung von 8 Megapixeln, einen Autofokus, einen LED-Blitz und die Möglichkeit zur Aufzeichnung von HD-Videos. Beim Nokia Lumia 920 liegt die Auflösung sogar bei 8,7 Megapixeln. Da dies noch wenig über die Bildqualität aussagt, noch ein Urteil aus vorhandenen Praxistests: In Kameratests hat sich gezeigt, dass Bilder bei guten Lichtverhältnissen auch sehr gut gelingen. Selbst bei Bewölkung schießen sie scharfe, farbechte und gut belichtete Fotos, was etwa auf DSLWEB bei einem Samsung Galaxy S3 LTE Kameratest gut sichtbar ist. Bei Schummerlicht wird es dagegen schnell eng. Der Blitz mag für die Belichtung von Personen vor der Kamera ausreichen, für einen ganzen Raum reicht es jedoch nicht.
Brandneue Smartphones wie das Galaxy S4 oder das HTC One versprechen sogar weitere Verbesserungen. Das Galaxy S4 ist noch nicht im Handel erhältlich, soll aber laut Hersteller eine 13 Megapixel Kamera mitbringen. Konkurrent HTC hat in seinem „One“ eine Ultrapixel Kamera verbaut und setzt auf ein neues Konzept: Die Auflösung liegt streng genommen „nur“ bei 4 Megapixeln, ein besonders empfindlich Bildsensor soll aber mehr Licht einfangen und dadurch eine bessere Fotoqualität liefern.
Hauptschwachpunkt von Smartphone Kameras im Allgemeinen ist allerdings der fehlende optische Zoom. Zwar besitzen die Geräte in der Regel einen digitalen Zoom, bei starker Vergrößerung büßen die Fotos allerdings an Qualität ein und wirken schnell pixelig. Zudem lässt sich auch mit sehr guten Smartphone-Kameras nicht mit der Tiefenschärfe spielen. Durch den kleinen Bildsensor werden die Fotos oft durchgängig scharf, eine Schärfenverlagerung wie etwa bei Bridge- oder Spiegelreflex-Kameras ist kaum möglich.